Pilze des zeitigen Frühjahrs

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Robert
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Pilze des zeitigen Frühjahrs

Beitrag von Robert »

Hallo Pilzfreunde,

im zeitigen Frühjahr lohnt es sich unter Zedern nach Pilzen zu suchen. Hier findet sich gelegentlich der Zedern-Sandborstling (Geopora sumneriana).
Frisch ausgetrieben sieht der Zedern-Sandborstling (Bild 1) wie ein braunes Loch aus, was ihm seinen wissenschaftlichen Gattungsnamen Geopora Erdloch eingetragen hat. Mit zunehmendem Alter (Bild 2) fängt der Fruchtkörper an einzureißen, um sich dann kronenförmig zu spreizen (Bild 3). In diesem Stadium erinnert er an eine Krone, weshalb er von einigen früheren Autoren zu den Kronenbecherlingen (Sarcosphaera) gestellt wurde.

Bild 1:

frisch ausgetriebener Fruchtkörper
frisch ausgetriebener Fruchtkörper
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Bild 2:

Fruchtkörper mit ersten Rissen
Fruchtkörper mit ersten Rissen
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Bild 3:

kronenformig ausgebreiteter Fruchtkörper
kronenformig ausgebreiteter Fruchtkörper
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Herzliche Grüße

Robert
theisen
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Re: Pilze des zeitigen Frühjahrs

Beitrag von theisen »

hallo pilzfreunde!

es ist erstaunlich, wie häufig man den geopora sieht, wenn man erst mal drauf achtet. dann kommt der auch mitten in jülich mehrfach vor:
P1800754bis760_stitch_fisheye_ohne crop_dann rotiert und freigestellt in photoshop_900px.jpg
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P1800982_stitch_verkleinert_900px.jpg
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liebe grüße, ralf
Robert
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Re: Pilze des zeitigen Frühjahrs

Beitrag von Robert »

Mikroskopische Aufnahmen

Bild 1: Mikroskopbjektive 20 fach

Schlauch mit Sporen Mikroskopobjektiv 20x<br />die Sporen sind nicht kaum zu erkennen
Schlauch mit Sporen Mikroskopobjektiv 20x
die Sporen sind nicht kaum zu erkennen
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Bild 2: Mikroskopbjektive 40 fach

Schlauch mit Sporen Mikroskopobjektiv 40x<br />hier sind die Sporen schon zu erkennen
Schlauch mit Sporen Mikroskopobjektiv 40x
hier sind die Sporen schon zu erkennen
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Bild 3: Mikroskopbjektive 100 fach

Schlauch mit Sporen Mikroskopobjektiv 100x<br />Die Sporen mit ihren 2 Kernen sind gut zu erkennen
Schlauch mit Sporen Mikroskopobjektiv 100x
Die Sporen mit ihren 2 Kernen sind gut zu erkennen
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Die Sporen sind noch in den Schläuchen und noch unreif und darum mit 26,6-28,5 x 14,35 µm noch etwas kürzer als in der Literatur (30-38 x 12-14 µm Breitenbach u. Kränzlin, Laux oder Cetto) angegeben. In der zitierten Literatur ist Geopora sumneriana unter Sepultaria sumneriana (Lat. sepultus = vergraben, begraben weil die Fruchtkörper teilweise unterirdisch wachsen) zu finden.

Herzliche Grüße

Robert
theisen
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Re: Pilze des zeitigen Frühjahrs

Beitrag von theisen »

hallo pilzfreunde!

geopora sumneriana ist trotz der aktuellen häufung in jülich ein extrem seltener und dadurch (potentiell) gefährdeter pilz in NRW (Rote Liste R). das kann aber vielleicht auch daran liegen, dass kaum jemand unter älteren zedern nach diesen fruchtkörpern sucht...


liebe grüße, ralf
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